Seit ich vor einigen Jahren mit der Imkerei begonnen habe, wollte ich unbedingt einen eigenen Bienenwachs Kreislauf aufbauen und betreiben. Mir ist es sehr wichtig, zu wissen, wo mein Wachs herkommt und wie es verarbeitet wird/wurde. Für meine Bienen und meine Bienenprodukte (Honig, Bienentüchle, Propolis….) soll es nur das Beste geben!
Der Aufbau des eigenen Wachskreislaufes gestaltet sich allerdings als langwieriger Prozess, da zu Beginn der Imker Tätigkeit kein eigenes Bienenwachs “da ist”. Eigenes Bienenwachs muss nach und nach aufgebaut werden und im Hinblick darauf, dass für 1 kg Wachs in etwa 140.000 – 160.000 Bienen benötigt werden, verdeutlicht die Kostbarkeit des Bienenwachses!
Die Bienen haben für die Produktion von Bienenwachs spezielle Drüsen im Hinterleib, und geben das Wachs in Form von Plättchen nach außen. Diese kleine Wachsplatte hat ein Gewicht von circa 0,00008 kg – ein Leichtgewicht also 🙂 Die Wissenschaft beziffert die Anzahl unterschiedlicher Substanzen/Bestandteile auf um die 300, wobei die meisten unerforscht sind. Kurz und grob gruppiert zusammengefasst besteht ein Wachsplättchens der Bienen aus Kohlenwasserstoff, freien Fettsäuren, Ester Verbindungen, komplexe Wachs-Ester, Vitamine und exogene Zusatztstoffe (wie Propolis, Pollen, Blütenbestandteile…).
Bienenwachs ist ein reines und einzigartiges Produkt und kann nicht synthetisch hergestellt werden. Es findet in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie, aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften, häufig Anwendung. Zum Beispiel ist Bienenwachs als E901 deklariert.
Die Produktion von Bienenwachs ist für die Bienen eine große Aufgabe und Herausforderung. Wenn man den Aufwand für 1 Kilogramm Bienenwach in Honig beziffert, so kommt man auf circa 6 -8 Kilogramm Honig, den die Bienen dafür “verbrennen”. Das unterstreicht zusätzlich den hohen Wert des Bienenwachses.
Dadurch, dass ich mein eigenes Wachs gesammelt, gereinigt und in Barren eingeschmolzen habe, bin ich nun in der glücklichen Situation, mein eigenes Wachs Jahr für Jahr zu nutzen 🙂 Für mich ein Meilenstein in meiner Hobbyimkerei, auf den ich lange und zielstrebig hingearbeitet habe!
So sehen meine Wachsplatten aus:
Im ersten Bild siehst du einen typischen “Wildbau” der Bienen, den ich immer wieder zur Wachsgewinnung genutzt habe. Bild 2 ist ein aufgebrochener Wachs Barren. Danach die aus einem solchen Barren gewonnenen Wachplatten dahinter – gefolgt von fertig integrierten Wachsplatten in das Rähmchen 🙂